Kennst du das auch: Jemand gibt dir ungefragt eine Rückmeldung gibt oder Dich angreift? Mir ist das gerade erst wieder passiert. Der Handwerker ist lange bestellt und ich freue mich, dass er endlich da ist und die Arbeiten ausführt. Aber das erste was er tut ist, er weist mich darauf hin, dass ein Fehler im Holzboden ist. Ich bin so überrascht, dass ich darauf anspringe und mich runterbeuge, um das zu kontrollieren.
Nun sehe ich also jeden Tag diesen Fehler, auf dem Fußboden. Der Handwerker hat mir meine Freude daran genommen.
Und was passiert noch mit mir? Ich bin verärgert über diese unnötige Bemerkung.
Zusätzlich bin ich nun auf der Hut; ich bin skeptisch ihm gegenüber. Ich überlege, was ich ihm als nächstes sagen könnte, wenn ihm wieder etwas auffällt, was er anders gemacht hätte. Ich überlege, die ganze Aktion abzubrechen und ihn nach Hause zu schicken.
Was soll man tun, wenn man auf solche Menschen trifft? Wie reagierst du souverän, wenn ein anderer versucht, mit seinen Bemerkungen deine Werte anzugreifen? Ich nutze hierzu entweder die Technik „zugeben statt verteidigen“ oder „Ich-Botschaften“.
Mit zugeben statt verteidigen, nimmt man dem Angreifenden den Wind aus den Segeln. Denn dem Angreifenden geht es ja meist darum, zu verletzen oder zu kränken. Was auch immer du ihm entgegnest, er kann einfach sagen, „glaube ich nicht“ und ihr seid wieder am Anfang. Du kannst also als Alternative einfach kommentarlos seinen Vorwurf wiederholen oder einen sinnfreien Kommentar abgeben wie „Sachen gibt´s“, „Da kann man mal wieder sehen“ oder „interessante Bemerkung“. Probiere es einmal aus.
Eine andere Möglichkeit sind Antworten in Form von Ich-Botschaften. Ich-Botschaften vermitteln, dass die eigene Wahrnehmung subjektiv ist und geben dem anderen die Möglichkeit, die Kritik anzunehmen oder aber nicht. Außerdem liefern sie eine Begründung, für das erlebte Gefühl.
Was also hätte ich, zu dem Handwerker sagen können? Als Ich-Botschaft formuliert vielleicht: „Ich ärgere mich über ihre Anmerkung zu meinem Fußboden, denn ich sehe nun jeden Tag diesen Fehler und kann mich nicht mehr so über meinen Fußboden freuen, wie ich dies früher einmal konnte.“
Achte beim Formulieren von Ich-Botschaften immer auf: Gefühl + Verhalten + Effekt.
1. Beschreibe das Gefühl, was du empfindest z.B. „ich ärgere mich“
2. Beschreibe das Verhalten, welches dir nicht gefallen hat.
3. Beschreibe den Effekt, den das Verhalten bei dir ausgelöst hat.
Man muss es ein wenig üben, damit die Ich-Botschaften sitzen. Und wie du siehst, komme auch ich immer wieder in Situationen, wo mir die Spontanität fehlt, um es auch sofort anzuwenden.
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